Bonsoir Marie

Seit einem Jahr beehrt das „Marie“ am Wedekindplatz die List mit kreativer französischer Küche – bonne anniversaire – sagen die Gastrofeen. Mais oui – Corinna – die Neue im Foodie-Team – hat mit ihrem Schatz einen schönen Abend chez Marie verbracht…

Savoir vivre in der List

Bei Sonnenschein treffen wir am frühen Abend im Marie am Wedekindplatz ein. Der freundliche und helle Gastraum wirkt im ersten Moment eher skandinavisch auf mich; reduziert, aber auch einladend. An den Massivholztischen stehen graue Ledersessel. Die Kellnerin begrüßt uns und begleitet uns zum Tisch, die mit frischen Blumen und Kerzen dekoriert.

Wir sind zum ersten Mal hier und sind gespannt, was das Marie hinsichtlich französischer Küche zu bieten hat.

Spontan entscheiden wir uns für das 5-Gang-Menü. Probieren, was es zu probieren gibt, lautet unsere Devise an diesem Abend. Wir dürfen das Menü selbst aus der Karte nach unseren Wünschen zusammenstellen und während wir schon mal mit dem Klassiker Kir Royal auf den Abend anstoßen, stellen wir eifrig unser Wunschmenü zusammen.

Ich entscheide mich für ein reines Fischmenü. Nach einem Gruß aus der Küche bekomme ich also kleine zarte sautierte Tintenfische mit Wiesenkräuterpürée und Tomaten und Knoblauch.

Der Teller mutet wie ein Kunstwerk an.

Ein französischer Gemüsegarten,  der von Radieschen über Fenchel bis Blumenkohl und kunstvoll geschnitzten Möhren einiges zu bieten hat. Das knackig zubereitete Gemüse ist ein Genuss für Auge und Gaumen gleichermaßen. Die Hummercreme kommt in einer süßen kleinen Teekanne daher und gesellt sich zum gebratenen Fisch. Hier hätte ich mir in der Tat ein wenig mehr Würze oder Pfiff gewünscht.

Die Garnele, Blumenkohl und Kaviar mit Pumpernickelchip die im Anschluß vor mir stehen, machen das jedoch wieder wett. Vom Teller meines Gegenübers lachen mich zum Mittelgang drei riesige Ravioli mit Ziegenkäse, Thymian und Rucola an – wie hübsch. Al dente, einfach, lecker – oder kurzum einfach lecker. Bei manch hiesigem Italiener bekam ich keine so guten Raviolis.

Noch ein Schluck Wein und weiter geht es mit Loup de mer mit cremigen Kartoffelpüree und buntem Gemüse, Mairübchen und einer Zitronenbuttersauce auf der einen Seite und Kalbsfilet, Pariser Kartoffeln, Erbsen à la Créme und einem fabelhaften Kalbsjus auf der anderen Seite.

Französische Küche im Marie

Die junge Kellnerin räumt ab und meistert die organisatorischen Herausforderungen eines Gänge-Menüs sehr gut. Mittlerweile ist der Gastraum gut gefüllt, während wir ja nun ja eigentlich mit dem Dessert abschließen könnten. Die Wartezeit bis dahin wird uns mit einem Digestif aufs Haus versüßt. Nach einer kleinen Pause bekommen wir das Passionsfrucht Créme Brûlée und den Pfirsich Melba serviert. Beide Desserts sind der gelungene Abschluss des Menüs.

Fairer Preis im Marie Hannover

Bei dem Menü-Preis von 52 Euro pro Person stimmt nicht nur das Preisleistungsverhältnis, sondern auch der Service. Es macht Spaß, zwischen den Gängen mit der Kellnerin zu plaudern. Wir fühlten uns willkommen und wurden fachkundig bedient. 

Auch die Weinkarte hat uns positiv überrascht, die ähnlich überschaubar wie das minimalistische Design des Gastraumes ist. Jeweils ein paar Weiß-, Rot- und Roséweine stehen zur Auswahl und alle kosten weniger als 30 Euro die Flasche. Wir tranken den Lumière Rosé, der unser Menü hervorragend ergänzte und uns mehr als einmal zum Anstoßen animierte.

Ich freue mich auf eine zweite Runde, wenn im Marie der Herbst einkehrt ist und bin gespannt, was Küchenchef Sven Holthaus dann für Ideen auf den Teller bringt.

Text & Fotos: Corinna Hennek

Marie
Wedekindplatz 1
30161 Hannover
Sonntag und Montag Ruhetag,
Dienstag bis Samstag Küche ab 17 Uhr.

Telefon: 05 11 – 65 39 90 74

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