Hunde im Restaurant?
„Ach Marleen, Erik kann doch unter dem Tisch liegen, da stört er doch nicht.“ Doch, mich stört er aber – und die Kellnerin, die jetzt aufpassen muss, an unserem Tisch nicht zu stolpern. Denn Erik ist kein kleiner Chihuahua oder Mops, sondern ein Königspudel und die sind RIESIG! Das heißt, wenn Erik unter unserem Tisch liegt, guckt sein langer buschiger Schwanz hervor oder seine eleganten Vorderläufe. Dieser Hund kann sich nicht verstecken, er ist einfach zu groß!
Wissen Sie, wie unangenehm es mir ist, wenn sich die Bedienung mit der Vorspeise den Weg zu uns bahnen muss? „Ach Erik“, kichert dann meine Mutter und guckt dabei nicht geniert, sondern verzückt, da sie ja so einen wundervollen Groß- äh Königspudel hat. Ja, die sind selten und auch schön anzusehen – in der freien Natur!
Hiermit oute ich mich: Hunde haben für mich im Restaurant nichts zu suchen (übrigens auch nicht im Bett, aber das Thema kommt auf einen anderen Blog.)
Hund riechen, Hunde bellen und sie wollen Aufmerksamkeit. Aber noch schlimmer sind die Hundebesitzer: Sie sind fordernd. „Kann ich bitte eine Schüssel Wasser haben?“ – zudem besitzergreifend, sie nehmen doppelt so viel Platz ein wie andere Gäste, dank Königspudel-Begleitung und anderen Vierbeinern. Und sie sind sich keinerlei Schuld bewusst. Ihr Hund gehört nunmal dazu – basta.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Ich liebe Tiere! Ich bin mit Ihnen aufgewachsen, meine Familie ist tierverrückt. In meiner Kindheit hatte ich alles an Kleinvieh, was die Zoohandlung hergibt: Wellensittiche, Zwergkanninchen, Goldfische, Guppies, Katzen und eine wunderbaren Labrador, Maggy, den ich noch heute vermisse.
Aber… im Restaurant dreht sich für mich alles um Speisenzubereitung, um einen Ort für Menschen von Menschen, um Sauberkeit und in gewisser Weise auch ums Abschalten und darauf, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und das ist in diesem Fall das Essen vor mir und nicht das Gewusel unter mir.