Was dabei herauskommt wenn sich zwei Freigeister treffen, die von Beruf Koch sind? Nicht mehr und nicht weniger als das bescheidene Ziel Hannover’s Gastronomie zu revolutionieren. „Alle wollen was neues, alle haben Ideen, aber keiner macht’s!“, so Lukas Heimsoth. Jetzt aber erst einmal zu den kreativen Köpfen dieses Gastronomie-Projektes: Lennart Röbbel und Lukas Heimsoth.
Lennart Röbbel, 28 Jahre jung.
Seine Reise begann als Aushilfe im Café K. Danach startete er seine verkürzte zweijährige Ausbildung zum Koch im Hotel & Restaurant Ole Deele (1 Michelin Stern), wo sich die Wege von Lennart und Lukas kreuzten und die Ideensammlung ihren Anfang fand. Nach seiner Ausbildung verschlug es Lennart kurzzeitig in das Sheraton Hotel im Pelikanviertel. Weiter ging es für ihn nach Frankfurt in die Villa Merton (2 Michelin Sterne), wo er seine Kochtechniken verfeinerte. Im Anschluss daran packte er seine Koffer und ging mit „Finduswerke“, einem kreativen Reiseprojekt, sechs Monate auf Tour. Dabei ging es quer durch Europa und gearbeitet wurde unter anderem auf einer Farm. Nachdem er genug Inspiration gesammelt hatte, ist er jetzt wieder in Hannover – in seiner Heimat – und bietet nun sein Können als Freigeist Koch – wie er sich nennt – an.
Lukas Heimsoth, 23 Jahre jung.
23 Jahre jung! Wir können es gar nicht glauben. Lukas Reise begann mit 17 Jahren, als er seine Ausbildung zum Koch antrat und diese sogar gleich zwei Mal verkürzte. Er machte Station im Courtyard Hotel und im Boca, in Hannover-List. Im Boca war er als 21-jähriger drei Jahre lang Küchenchef, bevor es ihn in das Beckmanns Weinhaus Restaurant in Hannovers Nordstadt zog. Hier arbeitet er aktuell als Aushilfskoch, um nebenbei seiner Kreativität mit Lennart Freiraum zu lassen und um zu reisen – nächstes Ziel ist Kapstadt. Ab dem 1. Mai 2017 könnt ihr euch dann regelmäßig von Lukas im Beckmanns verwöhnen lassen.
Die Idee
„Nach mehreren Stationen in der Gastro, einer Übersättigung der gängigen Konzepte…“, so die bei den Ideengründer, packte sie der Ehrgeiz: „…bei einem guten Glas Wein haben wir entschieden die Gastroszene von Hannover neu zu beleben“.
Ihre Idee ist so banal und gerät dennoch im Trubel der heutigen Gastronomie anscheinend völlig außer Acht. Die beiden möchten sich mit ihren Gästen an eine lange Tafel setzen und bei gemütlichem Ambiente gemeinsam das Essen genießen – das gehört für sie zu den schönsten Seiten des Kochens. Wir sind begeistert von dem Projekt und haben die beiden bei Ihrem Auftaktevent am 18.02.2017 besucht, um ihnen über die Schulter zu schauen.
Übrigens: Stoof ist afrikaans und heißt Herd. Denn wenn es nach den Initiatoren Lennart und Lukas geht, ist alles was man für eine tolle Zeit braucht: ein‘ Herd und eine Tafel.
Die Location
Wir fahren in die Südstadt und sind schon ganz gespannt, was uns erwartet. Sie begrüßen uns in der WG von Lukas, ein absolut authentischer Start für diese Veranstaltungsreihe. Der Ort kann passender für dieses Event nicht sein – eine offene Küche, mit einer langen Tafel, die definitiv zum Verweilen und Kommunizieren einlädt. Ein Ort zum Ankommen und Wohlfühlen. In der Ecke steht ein Klavier – ob das am Abend benutzt wird?! Vom Tisch aus können wir den beiden beim Kochen zuschauen und sind fasziniert, wie entspannt sie dabei sind. Die Supperclubs werden immer an verschiedenen Orten ausgerichtet.
Die Gäste
Wenn ihr die Konversation nicht scheut und bereit seid, auf das etwas andere Abendessen, dann setzt euch mit an die Tafel und lasst euch kulinarisch von den beiden Freigeistern verwöhnen. Egal ob jung oder alt, mit Freunden oder Fremden. Ob vegetarisch oder vegan. Jeder ist willkommen.
Das Menü
Das Menü wird vorab nicht verraten, aber das Motto. Für ihren ersten Supperclub liegt der Fokus auf der marokkanischen Küche.
Als Welcome Drink gibt es einen selbstgemachten Kombucha Tee und wenn man möchte, erhält man für 5 Euro einen Gin Basil Smash. Zum Menü gehören verschiedene Komponenten. Zur Auswahl stehen: Blumenkohlreis mit Erdnüssen, geschmorte Rote Beete an Granatapfeldressing, selbstgemachtes Naan Brot, Lammkeule im Ganzen geschmort, Hähnchen von der Keule gelöst, Chicorée Herzen mit Chili, Topinambur (auch Jerusalemartischoke genannt), geschmorte Auberginen, Humus, Zupfkäse von der Ziege, Wachteleier, hausgemachte Curry Soße mit Kokosmilch und einer leichten Schärfe. Alles wird auf die lange Tafel gestellt, sodass sich jeder seinen Teller individuell zusammenstellen und alles probieren kann.
Zum Nachtisch gibt es Granatapfel Gratinée an Joghurt, dazu gegrillte Birne mit selbst gemachtem Rum Tapioka. Kulinarisch ist es ein absolutes Highlight.
Der Gast zahlt 55 Euro und darf zudem seinen eigenen Lieblingswein mitbringen.
Fazit
Wenn ihr offen für eine neue Art der Gastronomie seid, ihr gerne mit neuen Leuten in Kontakt kommt und euch dabei auch noch kulinarisch verwöhnen lassen wollt, dann müsst ihr unbedingt das nächste Event von Stoof N Tafel besuchen. Die beiden wollen ein bis zwei Mal im Monat solche Supperclubs veranstalten.
Wir sind von den Kochkünsten und den Ideen der beiden Freigeister begeistert und werden definitiv wieder einen ihrer Supperclubs besuchen.
Finduswerke
Lennart Röbbel – Freigeist Koch
– privat dining, supperclubs, pop up dinner, kochschule, catering –
Tel.: 0172 158 67 52
E-Mail: info@finduswerke.de
www.finduswerke.de
Text: Charlotte Gaida und Katharina Günther
Fotos: Katharina Günther