Das Insel Bistro in Döhren, benannt nach der nahe gelegenen Leineinsel, macht von außen einen eher unspektakulären Eindruck. Auf dem ehemaligen Gelände der Döhrener Wollwäscherei und -kämmerei – bei alteingesessenen Hannoveranern besser als „Döhrener Wolle“ bekannt – hat das kleine aber feine Bistro seinen Sitz. Von der ehemaligen Fabrik ist mittlerweile nur noch der Uhrturm übrig, den die damalige Werksfeuerwehr zum Aufhängen ihrer Schläuche nutzte.
Heute zählt das Viertel zu den gehobeneren Wohngegenden Hannovers. Im Herzen der schicken Appartementanlagen liegt das Insel Bistro. Der Gastraum ist klein und strahlt eine urige Gemütlichkeit aus. Alle Tische sind an diesem kühlen Herbstsonntag bereits vorab reserviert.
Auf der regulären Karte finden sich die üblichen Speisen wieder, wie man sie in einem „gewöhnlichen“ Bistro erwartet: Currywurst, belegte Baguettes, verschiedene Salate und diverse Kleinigkeiten, wie z. B. Laugenbrezel mit Butter. Das Besondere am Insel Bistro sind die je nach Saison variierenden Tagesgerichte, die den Besuch zu etwas Besonderem machen und bei Stammgästen als Geheimtipp gelten! Bei unserem abendlichen Besuch am Sonntag stehen Miesmuscheln an Tomatensoße, Grünkohl mit Kassler oder Bregenwurst sowie Zwiebelkuchen und Federweißer auf der tagesaktuellen Karte. In dem kleinen Eck-Bistro wird viel Wert auf saisonale Kost und beliebte internationale Gerichte gelegt, wie das Angebot bezeugt.
Wir bestellen uns vorweg den italienischen Delikatessenteller für 12,50€. Appetitlich angerichtet werden auf einem großen Teller Tomaten mit Mozzarella, Oliven, Peperoni, getrockneten Tomaten, Parmaschinken, Salami, Käse und Brot serviert. Zum Hauptgang bestellen wir Berner Rösti mit Lachs (11,00€), Schweinemedaillons mit Champignons (15,90€) und das argentinische Rumpsteak mit Sauce béarnaise und Bratkartoffeln (20,50€). Dazu trinken wir Hefeweizen (3,40€ / 0,5l), Mineralwasser (4,50€ / 0,7l) und eine Flasche roten Hauswein (14,00€ / 0,7l).
Leider müssen wir etwas länger auf den Hauptgang warten. Doch wenn die Zeit lang erscheint, ist der Hunger meist (zu) groß und das, obwohl wir bereits rentnermäßig um Punkt 18 Uhr angekommen sind. Aber das Warten wird belohnt: Die Medaillons und das Steak sind zart und saftig zugleich. Dazu wird ein Beilagensalat serviert, der angereichert mit Zucchini und frischen Champignons alles andere als „0815“ daherkommt. Wir bekommen 1A-Hausmannskost auf den Tisch, die Oma auch nicht besser gezaubert hätte. Satt und glücklich verlassen wir nach einigen Stunden und einer weiteren Flasche Rotwein das Lokal. Ein kulinarisch sehr gelungener Ausklang des Wochenendes. Für den nahenden Wochenbeginn sind wir nun bestens gestärkt.