Und weil es so schön war, noch ein Frühstück…

Letzten Sonntag zog es mich und meine beiden Begleiter ins Milou auf der Ferdinand-Wallbrecht-Straße in der List. In der Nähe des Moltkeplatz, wo schicke Gründerzeitaltbauten sich aneinanderreihen, macht auch das Milou bereits von außen einen ansprechenden Eindruck: hochwertige Sitzmöbel und Gartenaccessoires zieren den Außenbereich. Die Zeiten des draußen Sitzens sind jedoch vorbei, denn das Wetter in Hannover wird langsam schmuddelig.

Drinnen werden wir freundlich begrüßt und zu unserem vorab reservierten Tisch begleitet. Das Interieur erinnert an die Zimmer besserer Hotels mit hell-beigem Teppichböden und cremefarbenen Wänden. Dafür ist die Deko farblich etwas knalliger. Hier fühlt sich der anspruchsvolle Lister sicher wohl und lässt auch gern abends den Tag bei einem guten Rotwein ausklingen.

Man kann sich die einzelnen Speisen für das gewünschte Frühstück per Ankreuzen auf einem kleinen „Wahlzettel“ individuell zusammenstellen – wie passend, ist an dem Tag doch Stichwahl für den neuen Hannoveraner Oberbürgermeister. Wir drei entscheiden uns jedoch ziemlich schnell für etwas Vorkonfiguriertes und zwar das umfangreichste Frühstück, das die Karte zu bieten hat, erhältlich ab 2 Personen. Darin enthalten sind verschiedene Sorten Wurst (italienische Salami, Parmaschinken), Käse und Marmelade, pro Person jeweils 2 Brötchen, Brot, ein gekochtes Ei, ein Heißgetränk nach Wahl, einen Sekt oder O-Saft sowie eine Schale Obstsalat (11,90€). Da bleibt nun wirklich kein Wunsch offen und nichts muss nachgeordert werden! Der Service ist aufmerksam und unaufdringlich. Man verspürt nichts von der Hektik, die gerne mal zur Rush-Hour sonntags mittags in den vielen Cafés herrscht, und das, obwohl alle Tische besetzt sind. Unterm Nachbartisch versucht sich ein groß geratener und gut erzogener Rhodesian Ridgeback so klein wie möglich zu machen. Diese Modehunderasse darf natürlich beim Lister Lifestyle nicht fehlen und komplettiert damit das schick-schöne Ambiente des Milou.

4 Kommentare zu „Und weil es so schön war, noch ein Frühstück…

  1. Hi Karlo,
    Danke, für dein lustiges Gastro-Rätsel …! Ich werde mal scharf nachdenken – habe auch schon ne Ahnung. Ich finde, Linden sollte sowieso jeder für sich entdecken. Ich habe auch ein absolutes Stammlokal in Linden, das ich hier aber noch nie preisgegeben habe …
    Liebe Grüße – Marleen

  2. Das darf ich eigentlich keinesfalls verraten, denn der Ur-Lindianer hasst Werbung wie die Pest! Und auch Schuhläden mag er nicht, wie kürzlich zu sehen war. Wenn ich gehe, dann sehr gern in den heimeligen Laden, in dem einem die französischen Krokodile in die Rinderrouladen zu fallen drohen. Und ohne Bohne kommt kein Kaffee ins Haus.

    Der früher oft gehypte Vietnamese auf der Limmer wird eindeutig überbewertet, das Essen ist fade wie das Brackwasser im Mekong-Delta und von der sprichwörtlichen Freundlichkeit der Vietnamesen ist nichts zu spüren. Da muss ich nur hin, wenn ein guter Freund drauf besteht.

    Der Pizzaladen soll gut sein, den kenne ich aber bislang nur vom Hörensagen.

  3. Soso, die List als Revier für ausgemusterte Kampfhunde! Ich kenne das Milou noch aus den Zeiten als ‚Fresco‘ und habe immer die hohen Decken und die Weite des Gastraumes geliebt. Speisen und Getränke sind nichts Außergewöhnliches, und auch der gemeine ‚Lister‘ lässt Läden wie diesen nach anfänglichem Hype schneller links liegen, als es den Betreibern lieb sein kann. Mir persönlich eine Spur zu beliebig und zu durchgestyled, aber wer’s mag… Der anspruchsvolle Lister fühlt sich übrigens oft in Linden am wohlsten, weil ihm die vielen Lehrer und ‚Vorzeige-Familien‘ auf den Sack gehen.

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